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Die Logistik-Lösung für den E-Commerce: ein Zusammenspiel aus Hard- und Software

Der Online-Handel in Deutschland boomt: Auf rund 53,4 Milliarden Euro ist der E-Commerce-Umsatz im Jahr 2018 gestiegen. Der rasant zunehmende Lieferverkehr und die mangelnde Infrastruktur innerhalb der Großstädte stellen auch die Logistik, die den Online-Handel erst ermöglicht, vor Herausforderungen. Wie kann die Logistik dem Wandel begegnen? Lesen Sie, warum die optimale Logistik-Lösung für den E-Commerce ein Zusammenspiel aus Hard- und Software ist.

Logistische Prozesse sind Teil des E-Commerce

Die Verwandtschaft ist unbestritten: Sowohl der Handel als auch die Logistik gehören zur Familie der Dienstleistungen. Manche Handelskonzerne behaupten sogar, in ihrer Essenz Logistikdienstleister zu sein. Besonders gut nachvollziehbar ist dieser Standpunkt aus der Perspektive des E-Commerce: Hier wird der Umsatz fast ausschließlich durch typische logistische Dienstleistungen erwirtschaftet, wie:

  • Kommissionieren,
  • Bündeln,
  • Verpacken
  • und Versenden.

Hochkomplexe Logistiksoftware steuert die damit zusammenhängenden Prozesse.

E-Commerce & Logistik: Die Hard- und Software

Abgesehen vom Internet ist die Logistik demnach der wichtigste Enabler des E-Commerce. Dafür ist zunächst die passende Hardware wichtig. Das sind zum Beispiel:

  • Fahrzeuge,
  • Rollenbahnen
  • oder Scanner.

Daneben spielt auch die Software eine immer bedeutendere Rolle. Dabei geht es zum Beispiel um folgende Aspekte:

  • das Abbilden von Einlagerungsstrategien,
  • die optimierte Wegeplanung der Kommissionierer
  • oder die automatische Auswahl der jeweils am besten geeigneten KEP-Dienstleister.

Während sich die internen Abläufe zwischen Wareneingang und -ausgang sehr gut planen lassen, beginnen die Unwägbarkeiten vor allem nach der Übergabe an den Paketdienstleister. Dazu zählen unter anderem:

  • Dieselfahrverbote,
  • Fahrermangel,
  • zunehmende Staus
  • und fehlende Haltemöglichkeiten.

Das sind zwar nicht primär die Probleme der Verlader, sie werden sich aber mittel- und langfristig in Form von Preiserhöhungen auch in den wettbewerbsrelevanten Versandkosten niederschlagen.

Elektromobilität & Micro-Hubs: Lösung für die Logistik?

Umso interessanter sind die Lösungsansätze, mit denen die Paketdienstleister den Herausforderungen auf der letzten Meile begegnen wollen. Die Elektromobilität kann hier – allerdings durchaus umstritten – eine zentrale Rolle spielen, denn sie kann das Problem der lokalen Schadstoff- und Lärm-Emissionen lösen.

Als besonders geräuscharme Antriebe eröffnen die E-Motoren zudem völlig neue Perspektiven der Nachtbelieferung im Stadtgebiet: Die Transporter könnten während der Nacht die zentralen Micro-Hubs befüllen, die als Ausgangspunkt für die Auslieferung an die Endempfänger dienen.

Diese könnten tagsüber wiederum von elektrischen Cargobikes oder Lastenrädern übernommen werden, die "ihr" Micro-Hub mehrmals täglich ansteuern und deshalb mit geringeren Ladevolumen und Reichweiten auskommen.

Welche konkreten Projekte für Lieferkonzepte Unternehmen bereits testen, können Sie in unserem Fachbeitrag „Nachhaltige urbane Logistik: Konzepte gegen den urbanen Kollaps“ nachlesen.

Gemeinsame Micro-Hubs als Lösungsansatz

Bei den Micro-Hubs sind mobile und stationäre Lösungen denkbar. Es kann sich um abgestellte Trailer oder leerstehende Ladenlokale handeln. Vielleicht werden wir hier auch Multi-Use-Ansätze erleben, bei denen ein Hub von mehreren Paketdienstleistern gemeinsam genutzt wird.

Besonders dann sind intelligente Zukunftslösungen gefordert, die jeden Partner mit Hilfe von Sensoren und Software über die aktuelle Belegung und Auslastung der vorhandenen Kapazitäten informieren. Daran wird deutlich, dass für den Aufbau einer optimalen E-Commerce-Lösung nicht nur die Hardware, sondern auch die Software betrachtet werden muss.

Noch mehr Infos

Neben dem E-Commerce stellen auch andere Faktoren wie der Zuwachs der Städte oder der zunehmende Verkehr die Logistik vor Herausforderungen.